Name | Kellenberger |
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Vorname | Konrad |
Wohnort | Walzenhausen, Oberaach, Winterthur |
Geboren | 09. Februar 1907 in Wienacht AR, Bürger von Walzenhausen AR |
Gestorben | 21. Januar 1976 in Winterthur |
Sonstiges | 1922 bis 1925 Mechanikerlehre an der Metallarbeiterschule in Winterthur, 1925 bis 1970 Feinmechaniker am Technikum Winterthur, Uhrensammler seit jungen Jahren, Konservator, 1969 Ankauf der Sammlung durch die Stadt Winterthur, 1999 Eröffnung der Uhrensammlung Kellenberger im Gewerbemuseum Winterthur. Siehe Portrait. *PICT* - MdU - JE - WWiki |
Portrait | Kellenberger, Konrad (1907-1976) und seine Sammlung: Die von Konrad Kellenberger während 44 Jahren zusammengetragene Sammlung von Weltrang ging 1970 in den Besitz der Stadt Winterthur. Seit Herbst 1999 wird sie in den Räumen des Gewerbemuseums gezeigt. Nach seiner Ausbildung zum Mechaniker an der Metallarbeiterschule in Winterthur wurde Konrad Kellenberger 1925 vom Kanton Zürich als Mechaniker für Maschinenbau und Physik am Technikum Winterthur angestellt. Seine erste, im Jahre 1925 gekaufte kleine Schwarzwälder Uhr stammt vermutlich von Joseph Sorg. Nach und nach vermehrte sich seine Sammlung um immer seltenere Uhren, zu denen sich auch Sonnen- und Sanduhren sowie alte Werkzeuge und Maschinen gesellten. 1975 kamen zur ersten Uhr der Familie Liechti aus Winterthur fünf weitere eiserne Konsolenuhren hinzu. So entstand ein Sammlungsschwerpunkt, der durch Ankäufe und Schenkungen kontinuierlich erweitert wird. Die Sammlungsausstellung ist in elf Themenbereiche aufgeteilt, welche die verschiedenen Aspekte der Uhrengeschichte aufzeigen: Elementare Formen der Zeitbestimmung – Räderuhren – Uhrmacher Liechti aus Winterthur – Prunkuhren des 16. und 17. Jh. – Laternenuhren – Pendeluhren und tragbare Uhren des 18. Jh. – Schweizer Holzräderuhren – vom Einzelstück zur Serienproduktion – elektrische Zeiterfassung – der Sammler Konrad Kellenberger. Schwerpunkte der Ausstellung bilden die berühmten eisernen Konsolenuhren der Winterthurer Uhrmacher Liechti aus dem 16. und 17. Jh. und eine bedeutende Kollektion von Schweizer Holzräderuhren aus dem 18. Jh. Quelle: Uhrensammlung Kellenberger im Gewerbemuseum, Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur, http://www.uhrensammlung.ch ----------------------------------------------------------- C. Spierdijk schreibt in „Chronos“ (NL) im März 1976 als Nachruf u.a.: Am 21. Januar 1976, einige Tage vor seinem 69. Geburtstag, ist in Winterthur nach kurzer Krankheit Konrad Kellenberger verstorben. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schweiz war Konrad Kellenberger bekannt als hervorragender Kenner und leidenschaftlicher Sammler antiker Uhren. Sein Name ist untrennbar verbunden mit der außerordentlich wichtigen Kollektion Zeitmessern, die erst - jahrelang nicht der Öffentlichkeit zugänglich - seit 30. Oktober 1970 im Rathaus von Winterthur zu besichtigen ist. Nach den Schuljahren in Oberaach TG, wo die große Reparaturwerkstatt für Maschinen und Landwirtschaftsgeräte eine nie versiegende Anziehungskraft auf ihn hatte, ging Konrad Kellenberger nach Winterthur für eine Ausbildung in der Metallbearbeitung. Am Technikum wurde er nach erfolgtem Studium und Praxisjahren angestellt als Mechaniker für Maschinenbau und Physik. Nach eigener Erfahrung konnte er nun allerlei Apparate, die beim Unterricht benötigt wurden, entwerfen und konstruieren. Vom Jahr seiner Anstellung, 1925, datiert auch Konrad Kellenbergers Bewunderung für Uhren. Sein erster Erwerb aus der Anfangsperiode, eine kleine «Sorg-Uhr», so genannt nach dem Uhrmacher Joseph Sorg, zeigte er seinen Besuchern gerne. Dies war auch das erste Uhrwerk, das er selber restauriert hatte. Der ursprüngliche Eigner, ein Uhrmacher, gab ihm bei dieser Erstarbeit einige Anweisungen. Das Streben, seine Sammlung zu vergrößern und die erworbenen Stücke wenn nötig wieder in den Originalzustand zurückzubringen, erforderte nicht nur ein tiefschürfendes Studium der Uhrmachertechnik, sondern auch der Geschichte, Kunst und Stillehre. Mit zunehmender Erfahrung gelang es Konrad Kellenberger als kundiger und seriöser Sammler im Laufe seiner 45Jährigen Tätigkeit unzählige einzigartige Kunstwerke der Nachwelt zu erhalten. Zu diesem Zweck hat er nicht selten große Opfer erbracht. Bereits im 16. Jahrhundert waren in Winterthur und Umgebung geschickte Uhrmacher tätig. In Zusammenarbeit mit seinem Freund Adolf Schenk hat Konrad Kellenberger verschiedene «Liechti-Uhren» aus jener Zeit aufgespürt und gründlich restauriert. Seine Bewunderung für gotische Uhren kommt auch zum Ausdruck in der Abhandlung „Gotische Uhren“ von H. Alan Lloyd in Zusammenarbeit mit Konrad Kellenberger und Prof. Hans von Bertele. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass seit 1950 in der Schweizer Presse wie auch in ausländischen Zeitschriften und Fachblättern interessante Artikel über die Uhrmacherkunst erschienen sind. Konrad Kellenberger war ein sehr bescheidener und liebenswürdiger Mensch, der die gesammelten Kostbarkeiten nicht als Kapitalanlage betrachtete. Seine Liebhaberei machte ihn glücklich und schenkte ihm unzählige unvergessliche Stunden und Erlebnisse, aber auch Kontakt und Freundschaft mit wertvollen Mitmenschen. Er wollte auch andere an seiner Freude teilhaben lassen. Nach seiner Pensionierung — 45 Jahre hatte er am Technikum in Winterthur gearbeitet — konnte er mit den Stadtbehörden eine für beide Seiten günstige Regelung treffen. Die Stadt Winterthur wurde „für einen sehr bescheidenen Kaufpreis", wie Konrad Kellenberger mir seinerzeit schrieb, Eigentümerin der Sammlung, die in einem speziellen Saal des renovierten Rathauses eingerichtet wurde. Seit der Eröffnung der Sammlung anlässlich der Einweihung des Rathauses amtete der frühere Eigentümer als Konservator der Sammlung. Bis vor kurzem führte er die Besucher durch die Ausstellung und unterhielt in einem an den Museumsaal grenzenden, gut ausgerüsteten Arbeitsraum die zahlreichen Ausstellungsstücke. …. |
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Konrad Kellenberger an seiner Drehbank. (Quelle Ausstellungsführer Uhrensammlung Kellenberger) Konrad Kellenberger bei einer Führung. (Quelle Sonderdruck Konrad Kellenberger 1907 – 1976) Konrad Kellenberger bei einer Führung. (Quelle Sonderdruck Konrad Kellenberger 1907 – 1976) Gewerbemuseum der Stadt Winterthur mit der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 1 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 2 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 3 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 4 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 5 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 6 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 7 aus der Uhrensammlung Kellenberger. Impression Nr. 8 aus der Uhrensammlung Kellenberger. |
Bedeutung | Sehr gut |
Jahr | 1907 |
Ort | Winterthur |
Provinz | Zürich |
Land | Schweiz |
U-Typ(en) |
Uhrensammler |
Quelle(n) |
MdU: Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal, 1. Auflage 1977 JE: Private Recherchen WWiki: Internet-Uhrenportal http://watch-wiki.de |